31.
August

Ich habe vor ein paar Tagen auf meinem Instagram Account eine Umfrage zum Thema Team-Kommunikation erstellt.

Die Frage war:

A) gelingt es Dir schon wertschätzend mit Deinen Mitarbeitern zu kommunizieren oder

B) ist Deine Kommunikation noch eher holprig und unsicher.

45% der Antworten fielen auf B und leider ist das auch ein Ergebnis, was sich in meiner Erfahrung als Führungscoach widerspiegelt.

Ich durfte vor kurzem ein Team begleiten, bei dem es Probleme in der Kommunikation zwischen dem Vorgesetzten und dem Team gab. Beide „Parteien“ waren ziemlich nervös und aufgeregt, denn sie wussten, dass an diesem Tag unangenehme Dinge angesprochen werden und keiner wusste, welche Reaktionen zu erwarten sind. Besonders der Vorgesetzte kam gleich morgens zu mir und sagte: „Heute geht es rund, ich bekomme bestimmt ordentlich mein Fett weg, am liebsten möchte ich wieder gehen, schlafen konnte ich auch schon nicht.“

Ich versuchte ihn zu beruhigen und bat ihn, mir zu vertrauen, denn mein Job als Teamcoach ist es, diesen Prozess zu moderieren und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder wohl fühlt.

Den ersten Teil des Tages nutzten wir dazu, die Werte und die Wahrnehmung jedes Einzelnen und den sachlichen IST-Zustand zu analysieren und nach der Mittagspause ging es dann an die Aussprache und Lösungsfindung. Wie wir das gemacht haben, dass zum Schluss alle glücklich in den Feierabend gegangen sind, dass erzähle ich Dir gleich.

Jeder von uns hat aufgrund seiner Erziehung und den Erfahrungen verschiedene Prägungen und Werte mitbekommen, das heißt jeder Mensch geht mit unterschiedlichen Verhaltensmustern und Erwartungen durch die Welt. Fast immer prallen diese Erwartungen im Alltag aufeinander und das führt zu Stress und auch auf diesen wird unterschiedlich reagiert.

Ein paar klassische Beispiele aus der Praxis:

Wenn Du jemand bist, der immer pünktlich ist, erwartest Du das auch von Deinem Gegenüber (Wert: Pünktlichkeit). Und dann hast Du vielleicht eine Kollegin, die immer auf die letzte Minute zur Arbeit kommt oder noch schlimmer stets ein paar Minuten zu spät erscheint. Wer regt sich auf? DU! Und im Zweifel hast Du irgendwann solch eine Wut auf die Kollegin, dass ein harmonisches Zusammenarbeiten gar nicht mehr möglich ist.

Wenn Dir Struktur und Ordnung wichtig ist, dann wirst Du darauf achten, dass alles nach dieser Struktur/Ordnung verläuft und Dir sind Listen, Tabellen und eine ordentliche Ausführung sehr wichtig (Wert: Ordnung und Struktur). Und dann bekommst Du vielleicht ein Protokoll eines Meetings, das so gar nicht Deiner Ordnung und Struktur entspricht, dann wirst Du mit Unverständnis auf dieses „Chaos“ reagieren, denn es ist doch logisch, dass man ein Protokoll so nicht abgibt! Aber es ist eben nur für DICH logisch. Und am Ende reagierst Du vielleicht ungerecht und nicht wertschätzend auf die erbrachte Leistung Deines Mitarbeiters und dieser weiß gar nicht, wie ihm geschieht und ist demotiviert.

Und so könnte ich noch ganz viele Beispiele nennen aber ich denke, Du hast meinen Impuls verstanden. Das Ziel sollte immer sein, sich in den anderen hineinzuversetzen und genau wahrzunehmen, warum Derjenige sich so verhält, und zwar bevor man ihn für sein vermeintlich unangebrachtes Verhalten verurteilt.

Und so haben wir das auch bei diesem Teamtag gemacht. Durch die Analyse der persönlichen Werte konnten alle viel besser sich selbst aber auch das Verhalten des anderen analysieren bzw. verstehen und das Wichtigste: Dieses Verhalten wurde nicht länger als persönlichen Angriff gesehen. Denn sind wir doch mal ganz ehrlich und auch ich kenne das zu gut. Wenn jemand anderes unsere persönlichen Werte verletzt oder die Erwartungen nicht erfüllt, fühlen wir uns persönlich verletzt und können gar nicht mehr rational denken und handeln, wir verurteilen.

In dem Team ging es vor allem um das gegenseitige Vertrauen und die Wertschätzung, die subjektiv gefühlt bei allen Beteiligten fehlte und schon länger dazu führte, dass die Motivation und Identifikation im Team immer geringer wurde.

Was haben wir also gemacht?

Das Team und die Vorgesetzte bekamen die Aufgabe zu formulieren:

    1. Was schätzen wir an Dir bzw. was schätze ich an Euch?
    2. Was wünschen wir uns von Dir, um was bitten wir, bzw. Was wünsche ich mir von Euch und um was bitte ich Euch.

Du kannst Dir nicht vorstellen, was passierte…..die Körpersprache war bei allen sofort entspannter, Vorgesetzte wie Team waren gerührt über so viel Wertschätzung, die sie nicht erwartet hätten, es flossen Tränen und die Wünsche wurden in Ruhe und ohne Forderung geäußert und besprochen. Das Verständnis für die verschiedenen Rollen und Positionen wurde viel klarer, Missverständnisse aufgelöst. 

Jetzt hat dieses Team eine gute Basis, um weiter an ihrer Kommunikation und an dem wertschätzenden Umgang zu arbeiten.

Was war das Fazit des Tages?

  • Wenn nicht miteinander gesprochen wird, wenn Erwartungen nicht mitgeteilt werden, kommt es zu Missverständnissen!
  • Wenn nur Vorwürfe gemacht werden, ist keine wertschätzende Kommunikation möglich
  • Wenn man sich keine Gedanken über das Verhalten/die Werte seines Gegenübers macht, wird man schnell enttäuscht, verärgert sein und denjenigen ungerechterweise beurteilen.

Wenn auch Du merkst, dass Deine Kommunikation irgendwie holprig ist und oft missverständlich bei Deinem Gegenüber ankommt, dann nutze bitte diese Tipps:

  • Stelle Teamregeln auf, die beschreiben, wie ihr im Team miteinander umgehen wollt, damit sich jeder wohlfühlt und entfalten kann.
  • Klärt die gegenseitigen Erwartungen ab.
  • Frage Dich: Kann mein Gegenüber überhaupt, aufgrund seiner Werte und Biographie meine Erwartungen erfüllen oder benötigt er von mir Unterstützung?
  • Schluck Deinen Ärger nicht runter, sondern äußere Deine Wahrnehmung (Ich nehme wahr, dass……..nicht: warum hast Du das gemacht?)
  • Lobe und wertschätze Deine Mitarbeiter/innen, auch für Dinge, die für Dich selbstverständlich sind. Manchmal reicht schon ein: Schön dass Du da bist, ich vertraue Dir, hast Du gut gemacht, danke!
  • Lerne loszulassen!! Wenn Du möchtest, dass Deine Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten, dann brauchen sie auch Verantwortung und Dein Vertrauen.
  • Gehe immer vom Positiven aus: Ich vertraue darauf, dass es gut wird, anstatt: das wird eh nichts. Beobachte Dich im Alltag, wie oft Du positiv oder negativ denkst und sprichst.
  • Denke daran, da wo Dein Fokus hingeht, da fließt die Energie und wenn Du vom Negativen ausgehst, wird sich das auch bestätigen.
  • Und: Führe selbstbewusst! Je unsicherer Du bist, desto schwieriger kannst Du diese Impulse umsetzen!

So, ich glaube mit diesen Impulsen hast Du genügend Ideen, um an Deiner Team-Kommunikation zu arbeiten.

Ich bin sehr gespannt, schreibe mir gerne Deine Erkenntnisse in die Kommentare!

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Ich freue mich, wenn Du dabei bist!

Glaube immer an Dich und Deine Stärken und sei stolz darauf!

Alles Liebe für Dich,

Deine Christina

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